Modalverben (Modal Verbs)

(Verwendung von Modalverben im Englischen – can, must, will, should, could, may)

Wie werden Modalverben im Englischen verwendet?

Modalverben (auf Englisch: modal verbs) sind eine Untergruppe der Hilfsverben. Sie drücken Modalität aus und bezeichnen somit Wünsche, Fähigkeiten, Zwänge oder Möglichkeiten. Aufgrund ihrer subjektiven Bedeutung sind sie ein wichtiger Bestandteil der englischen Sprache und werden sehr häufig verwendet. Da Modalverben in der Regel nur in wenigen Zeitformen und nicht in Kombination mit anderen Modalverben in einem Satz erscheinen können, verfügen sie allesamt über Ersatzformen, die dann in entsprechenden Fällen gebraucht werden. Zur Verwendung in der Gegenwart siehe auch Modalverben im Present Simple.

Vergleiche dazu nun die folgenden Möglichkeiten und Erscheinungsformen (eine ausführliche Übersicht findet sich unter den Verbformen der Modalverben):

  • Die englischen Modalverben werden verwendet, um folgende Merkmale und Bedeutungen auszudrücken:
    • can/could (können, könnte, fähig sein):
      • Erlaubnis:
        • Can I borrow your car, please?” (Kann ich mir dein Auto leihen?)
      • Fähigkeit:
        • “I can speak French, but I can’t speak Greek.” (Ich kann Französisch, aber kein Griechisch.)
      • Möglichkeit:
        • “This can’t be possible.” (Das kann nicht möglich sein.)
      • Bitte:
        • Could you call me back later?” (Könntest du mich später wieder anrufen?)
      • Ersatzform bzw. Umschreibung mit ‘to be able to’:
        • “I’m not sure if I will be able to come to the party.” (Ich weiß noch nicht, ob ich zu der Party kommen kann.)
        • “Will I be able to borrow your car when I have my driver’s license?” (Werde ich mir dein Auto leihen können, wenn ich meinen Führerschein habe?)
      • Aufpassen:could’ und ‘to be able to’ haben einen Bedeutungsunterschied (Erklärung).
    • may/might (dürfen, könnte):
      • Möglichkeit:
        • “I might do that later.” (Vielleicht mache ich das später.)
      • Höflichkeit:
        • May I ask you something?” (Darf ich dich etwas fragen?)
      • Erlaubnis:
        • “You may go out until midnight.” (Du darfst bis Mitternacht weggehen.)
      • Ersatzform bzw. Umschreibung mit ‘to be allowed to’:
        • “Mobile phones are not allowed to be used in the meeting room.” (Handys dürfen im Besprechungsraum nicht verwendet werden.)
        • “I don’t know if I will be allowed to go to the concert.” (Ich weiß nicht, ob ich auf das Konzert werde gehen dürfen.)
    • must (müssen):
      • Verpflichtung:
        • “I had an accident, and now I must go to the police.” (Ich hatte einen Unfall und muss jetzt zur Polizei.)
      • Wahrscheinlichkeit/Vermutung:
        • “She doesn’t stop reading. That book must be fascinating.” (Sie hört nicht auf zu lesen. Dieses Buch muss sehr spannend sein.)
      • Ersatzform bzw. Umschreibung mit ‘to have to’:
        • “Peter had to go home early last night.” (Peter musste gestern Nacht früh nach Hause.)
        • “You will have to show your passport at the airport.” (Am Flughafen wirst du deinen Pass zeigen müssen.)
    • must not / may not (nicht dürfen):
      • Verbot:
        • “You must not smoke in here.” (Du darfst hier drinnen nicht rauchen.)
        • “You may not park in front of the building.” (Du darfst nicht vor dem Gebäude parken.)
      • Ersatzform bzw. Umschreibung mit ‘not to be allowed to’:
        • “We arrived too late, so we were not allowed to enter anymore.” (Wir kamen zu spät und durften nicht mehr hinein.)
        • “You will not be allowed to feed any animals in the park.” (Du wirst keine Tiere im Park füttern dürfen.)
    • need not (nicht müssen):
      • fehlende Erforderlichkeit:
        • “You needn’t do that just because of me.” (Nur wegen mir musst du das nicht machen.)
      • Ersatzform bzw. Umschreibung mit ‘not to have to’:
        • “We don’t have to watch the movie till the end.” (Wir müssen den Film nicht bis zum Ende anschauen.)
        • “They didn’t have to bring any money as they were invited.” (Sie mussten kein Geld mitbringen, da sie eingeladen waren.)
    • will/would (werden, würde, wollte):
      • Zukunft:
        • “Our trip to Australia will be very expensive.” (Unsere Reise nach Australien wird sehr teuer werden.)
      • Frage:
        • Would you like some coffee?” (Möchtest du Kaffee?)
      • Möglichkeit:
        • “I would stay longer, but I have to go to work.” (Ich würde länger bleiben, aber ich muss zur Arbeit.)
      • Ersatzform bzw. Umschreibung mit ‘to want to’:
        • “Sam wanted to help you, but he didn’t know how.” (Sam wollte dir helfen, aber wusste nicht wie.)
        • “They had always wanted to travel the world, but then they retired and moved to South Africa.” (Sie wollten immer die Welt bereisen, aber dann setzten sie sich zur Ruhe und zogen nach Südafrika.)
    • shall/should / ought to (sollen):
      • Vorschlag:
        • Shall I turn on the heating?” (Soll ich die Heizung anmachen?)
      • Ratschlag:
        • “You should get some rest; you look tired.” (Du solltest dich ein bisschen ausruhen, du siehst müde aus.)
      • Ersatzformen bzw. Umschreibungen mit ‘to have to’ oder ‘to be supposed to’:
        • “Mike was supposed to go to the doctor’s yesterday.” (Mike sollte gestern zum Arzt gehen.)
        • “I had to close the window because Peter had a cold.” (Ich sollte das Fenster schließen, weil Peter erkältet war.)

Welche Besonderheiten gibt es bei der Verwendung von Modalverben?

Bei der Verwendung von Modalverben sind die folgenden Besonderheiten zu beachten:

  1. Bei Modalverben wird – im Gegensatz zu den Vollverben – auch in der dritten Person weder beim Modalverb selbst (cans), noch beim Vollverb ein ‘s’ angehängt:
    • “Mike can speak a bit Chinese.” (Mike kann ein wenig Chinesisch.)
      • nicht: “Mike cans speak a bit Chinese.”
      • nicht: “Mike can speaks a bit Chinese.”
    • “You don’t have to walk; my sister will take you to the station.” (Du musst nicht zu Fuß gehen, meine Schwester fährt dich zum Bahnhof.)
      • nicht: “You don’t have to walk; my sister wills take you to the station.”
      • nicht: “You don’t have to walk; my sister will takes you to the station.”
  2. Ebenfalls können Modalverben keine Verlaufsform (wie das Present Participle bzw. ing-Form) bilden:
    • musting
    • willing
  3. Der Infinitiv wird bei Modalverben nicht mit ‘to’ angegeben:
    • to can
    • to would
  4. Da Modalverben auch Hilfsverben sind, wird in Fragen und Verneinungen kein weiteres Hilfsverb wie z. B. ‘to do’ oder ‘to have’ verwendet (Do you can …):
    • Will you be here when I come back?” (Wirst du hier sein, wenn ich zurück komme?)
      • nicht: Do you will be here when I come back?”
    • Can you tell me the way to the post office?” (Können Sie mir den Weg zur Post sagen?)
      • nicht: Do you can tell me the way to the post office?”
  5. Wie oben bereits erwähnt, können Modalverben nicht in Kombination mit anderen Modalverben im selben Satz stehen:
    • “If I study hard, I will be able to speak French soon.” (Wenn ich viel lerne, werde ich bald Französisch sprechen können.)
      • nicht: “If I study hard, I will can speak French soon.”

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