Kongruenz im Englischen

(Übereinstimmung von Satzteilen im englischen Satz)

Was bedeutet Kongruenz von Subjekt und Verb im Englischen?

Auch in der englischen Grammatik gibt es Regeln, inwieweit gewisse Satzteile voneinander abhängig sind und übereinstimmen müssen. Man spricht dann von Kongruenz (agreement). Die wichtigste hierbei ist die Übereinstimmung von Subjekt und Verb in deren Anzahl – so muss das Verb stets dementsprechend konjugiert werden. Im Gegensatz zum Deutschen gibt es im Englischen nur wenig Kongruenz. Diejenige, die vorkommt, erkennt man vor allem an den Verben, allen voran am stark unregelmäßigen Verb ‚to be‘.

Grundsätzlich gilt es, die folgende Regel für Subjekt-Verb-Kongruenz zu berücksichtigen:

  • Einzahlsubjekte benötigen Einzahlverben:
    • He is from Scotland.” (Er ist aus Schottland.)
      • Da das Verb ‚to be‘ mehrere Formen aufweist, kann man die Übereinstimmung hier in der dritten Person Singular Present Simple gut erkennen (he + is).
    • Margaret loves ice cream.” (Margret liebt Eis.)
      • An einem regulären Verb erkennt man nur am angehängten ‚-s‘ (oder ‚-es‘) in der dritten Person Singular, dass das Subjekt mit dem Verb in Anzahl übereinstimmt (Margaret + loves).
  • Mehrzahlsubjekte benötigen Mehrzahlverben:
    • They are from Ireland.” (Sie sind aus Irland.)
      • Hier steht das Verb ‚to be‘ in der dritten Person Plural (are) und passt somit zum Pluralsubjekt (they).
    • Margaret and Paul love popcorn.” (Margret und Paul lieben Popcorn.)
      • Die Form ‚love‘ des regulären Verbs ‚to love‘ entspricht hier seiner Grundform (Infinitiv).
  • Info: Bei den allermeisten Modalverben muss nicht auf die Anzahl geachtet werden. Sie sind stets kongruent, da alle ihre Formen der des Infinitivs (Grundform) entsprechen:
    • He can play the guitar.” (Er kann Gitarre spielen.)
      • Einzahl
    • They can play the piano.” (Sie können Klavier spielen.)
      • Mehrzahl

Kongruenz von Pronomen und Nomen

Ungeachtet der Subjekt-Verb-Kongruenz gibt es zusätzlich noch gewisse Pronomen, die (innerhalb eines gemeinsamen Satzteils) mit ihrem Begleitnomen übereinstimmen müssen. Das sind jedoch nicht viele und begrenzt sich auf die Demonstrativpronomenthis, that, these‘ und ‚those‘:

  • This cake is delicious.” (Dieser Kuchen ist lecker.)
    • this‘ ist Einzahl, da ‚cake‘ auch in der Einzahl steht.
  • “Sally has made these muffins.” (Sally hat diese Muffins gemacht.)
    • Hier ist das Substantiv ‚muffins‘ allerdings Mehrzahl; also muss ‚these‘ ebenfalls in der Mehrzahlform sein.

Problemfälle und Schwierigkeiten bei der Kongruenz

Manchmal weicht man von der korrekten Übereinstimmung ab – oder zumindest erweckt es auf den ersten Blick den Anschein. Primär steht dann der Subjunctive, welcher auch in Konditionalsätzen vorkommt:

  • “The headmaster demands that she take the test again.” (Der Rektor verlangt, dass sie den Test noch einmal macht.)
    • Durch das Subjekt ‚she‘ müsste das Verb ‚take‘ normalerweise mit einem ‚s‘ enden. Hier allerdings kann der Subjunctive verwendet werden.
  • “If I were you, I would just study more for the next exam.” (Wenn ich du wäre, würde ich einfach mehr für die nächste Prüfung lernen.)
    • In manchen Fällen gibt es auch in if-Sätzen keine Kongruenz. Das trifft fast ausschließlich auf das Verb ‚to be‘ zu. Hier wäre die reguläre Form ‚I was‘.

Schwierigkeiten

Obwohl die Formenbildung von Verben im Englischen im Großteil der Fälle recht einfach ist, können hin und wieder gewisse Schwierigkeiten im Hinblick auf die Ermittlung von Singular und Plural entstehen. Genau beachten sollte man somit die folgenden Fälle:

  • Immer wieder taucht der Fehler auf, dass Indefinitpronomen wie ‚everybody, everyone, nobody‘ usw. mit Mehrzahlverben gebraucht werden. Das liegt daran, dass sie eine Gruppe von Personen repräsentieren und man sie somit schnell mit Mehrzahl in Verbindung bringt. Es muss jedoch ein Singularverb stehen:
    • Everybody has arrived.” (Alle sind angekommen. oder: Jeder ist angekommen.)
    • Everybody have arrived.”
  • Bei langen Subjekten (oder wenn zwischen Subjekt und Verb weitere Satzteile stehen) darf man nicht aus den Augen verlieren, ob es um Mehrzahl oder Einzahl geht:
    • Victoria from Edinburgh with the curly hair and the tiny glasses is coming next week.” (Victoria aus Edinburgh mit den lockigen Haaren und der winzigen Brille kommt nächste Woche.)
      • Hier steht ein recht langes (aus mehreren Teilen bestehendes) Subjekt, das Kernwort ist jedoch ‚Victoria‘ und steht in der Einzahl.
    • The banks, which don’t usually open on Saturdays, do not want to extend their business hours.” (Die Banken, die samstags normalerweise nicht geöffnet haben, wollen ihre Öffnungszeiten nicht verlängern.)
      • Auch wenn das Subjekt nicht mehr direkt vor dem Verb steht, muss auf Kongruenz des Subjekts ‚the banks‘ und dem Verb ‚do not want‘ geachtet werden.
  • Ebenso problematisch sind ‚either‘ und ‚neither‘, da diese in der Regel Singular sind. Gebräuchliche Ausnahmen im Plural kommen jedoch vor:
    • Gemäß Regel: Neither of the two books is interesting.” (Keines der beiden Bücher ist interessant.)
      • Ein Verb im Singular (hier: is) ist normalerweise die passende Wahl.
    • Gebräuchlich: Have either of you ever heard of punctuality?” (Hat einer von euch jemals von Pünktlichkeit gehört?)
      • Hier wird ein Pluralverb (have) verwendet, da man die Personen direkt anspricht.
  • Auch Sammelbegriffe (Kollektiva) können manchmal für Schwierigkeiten sorgen. Oft stehen diese aber in der Einzahl:
    • “During our safari in Africa, a herd of elephants was running towards us.” (Während unserer Safari in Afrika rannte eine Elefantenherde auf uns zu.)
  • Bei Bindewörtern ist ebenfalls Vorsicht geboten: bei ‚and‘ und einigen anderen steht das Subjekt in der Mehrzahl, bei ‚as well as‘ oder ‚along with‘ jedoch nicht:
    • Nicole and Gary are flying to Brisbane.” (Nicole und Gary fliegen nach Brisbane.)
      • Mit ‚and‘ wird das Subjekt zur Mehrzahl verbunden.
    • Nicole as well as Gary is flying to Sydney.” (Nicole sowie Gary fliegt/fliegen nach Sydney.)
      • Vorsicht aber bei Verbindungen mit ‚as well as‘ oder ‚along with‘. Hier bleibt man in der Einzahl.
  • Vorsicht bei Mengenangaben wie zum Beispiel mit ‚all‘:
    • All of the yummy pudding has gone.” (Der ganze leckere Pudding ist weg.)
    • All the cookies have been eaten.” (Alle Kekse wurden aufgegessen.)
  • Bei Prozenten muss man grundsätzlich die Regeln zu Prozentangaben kennen, um die korrekte Verbform bestimmen zu können:
    • 60% of all citizens are satisfied with their work-life balance.” (60 % aller Bürger sind mit ihrem Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben zufrieden.)
      • Hier steht das Mehrzahlverb ‚are‘.

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