Valenz (Wertigkeit) des Verbs

(Tätigkeitswörter, Zeitwörter, Tunwörter und ihre Relation zu Satzgliedern)

Inhaltsverzeichnis – Valenz des Verbs

Auf dieser Seite findest du:

  1. Erklärung Valenz
  2. Unterschiedliche Valenz
  3. Passende Themen und Übungen

Was bedeutet Valenz (Wertigkeit) bei Verben?

Die Wertigkeit (Valenz) des Verbs bezeichnet die Eigenschaft, durch andere Satzglieder ergänzt zu werden, welche als Aktanten bezeichnet werden. Neben der Art der Satzglieder (Subjekt oder Objekt) bestimmt die Valenz auch deren Anzahl, welche von null bis vier reichen kann. Viele Verben können je nach Verwendung auch eine unterschiedliche Wertigkeit haben. Vergleiche die Valenz für besseres Verständnis in den folgenden Aufstellungen:

Nullwertige und intransitive Verben

  1. Zum einen gibt es nullwertige Verben, welche weder ein Subjekt noch Objekte zulassen. An Stelle des Subjekts tritt bei diesen Verben das Personalpronomen ‚es‘ als Scheinsubjekt. Zu dieser Gruppe gehören die ‚richtigen‘ unpersönlichen Verben (hauptsächlich Wetterverben):
    • regnen, nieseln, hageln, donnern usw.
      • „Morgen regnet es.“
        • Obwohl es so aussieht, enthält dieser Satz kein Subjekt, sondern lediglich ‚es’ als Scheinsubjekt.
  2. Die einwertigen Verben fordern lediglich ein Subjekt und können kein Objekt an sich binden. Hierzu gehören die intransitiven Verben:
    • wachsen, schlafen, wehen usw.
      • Die Blume wächst.“
        • 1. Satzglied (Subjekt) → ‚Die Blume‘

Transitive Verben

Darüber hinaus gibt es die folgenden mehrwertigen Tätigkeitswörter, die allesamt zu den transitiven Verben gehören:

  1. Zweiwertige Verben fordern zwei Satzglieder, davon ein Subjekt sowie ein Objekt, welches in der Regel (aber nicht immer!) im Akkusativ steht:
    • helfen, sagen, schneiden usw.
      • Sabrina hilft ihrem Bruder.“
        • 1. Satzglied (Subjekt) → ‚Sabrina‘
        • 2. Satzglied (Dativobjekt) → ‚ihrem Bruder‘
  2. Dreiwertige Verben können demzufolge drei Satzglieder, davon ein Subjekt und zwei Objekte, haben:
    • geben, legen, schreiben usw.
      • Der Kunde schreibt dem Unternehmen einen Brief.“
        • 1. Satzglied (Subjekt) → ‚Der Kunde‘
        • 2. Satzglied (Dativobjekt) → ‚dem Unternehmen‘
        • 3. Satzglied (Akkusativobjekt) → ‚einen Brief‘
  3. Schließlich gibt es auch noch vierwertige Verben, mit einem Subjekt und drei Objekten. Diese Gruppe ist allerdings auf wenige Verben begrenzt:
    • bitten, schreiben, übersetzen usw.
      • Tilo bittet seine Gäste für das Missgeschick um Entschuldigung.“
        • 1. Satzglied (Subjekt) → ‚Tilo‘
        • 2. Satzglied (Akkusativobjekt) → ‚seine Gäste‘
        • 3. Satzglied (Präpositionalobjekt) → ‚für das Missgeschick‘
        • 4. Satzglied (Präpositionalobjekt) → ‚um Entschuldigung‘

Unterschiedliche Valenz (Wertigkeit) bei Verben

Beachte, dass viele Verben je nach Gebrauch eine unterschiedliche Wertigkeit aufweisen können. So können beispielsweise einige davon ein-, zwei- oder auch dreiwertig sein.

  • Einige Verbbeispiele hierfür:
    • reden, erzählen, essen, singen usw.
      • Sie singt.“
        • einwertig
      • Sie singt ein Lied.“
        • zweiwertig
      • Sie singt ihm ein Lied.“
        • dreiwertig
  • Beachte außerdem, dass ‚einwertignicht bedeutet, keine Adverbialbestimmung zuzulassen:
    • „Er schläft.“
      • einwertig
    • „Er schläft im Bett.“
      • einwertig mit adverbialer Bestimmung

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