
Der Genitiv (2. Fall)
(Der Genitiv [Wes/Wessen-Fall] in der deutschen Grammatik)
Inhaltsverzeichnis – Genitiv
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Was ist der Genitiv (Wes/wessen-Fall)?
Der Genitiv stellt den zweiten Fall der vier Fälle der deutschen Grammatik dar und dient der Besitzanzeige. So muss ein Nomen bzw. Substantiv im Genitiv stehen, wenn ein Besitzverhältnis ausgedrückt werden soll. Dieses Substantiv antwortet dann auf die Frage „Wessen?“. Aufgrund dieser Frage wird der Genitiv auch Wessen-Fall oder einfach auch nur Wes-Fall genannt.
Vergleiche den Genitiv in den folgenden Satzbeispielen im Einzelnen:
- Erscheinung des Genitivs (Wessen-Fall) als Attribut:
- Beispielsatz: „Ich lieh mir das Auto meines Freundes.“
- Kontrollfrage „Wessen Auto lieh ich mir?“
- Antwort „Das meines Freundes.“
- Beispielsatz: „Das Dach des Hauses stürzte während des Sturms ein.“
- Kontrollfrage „Wessen Dach stürzte ein?“
- Antwort „Das des Hauses.“
- Beispielsatz: „Ich lieh mir das Auto meines Freundes.“
- Auch kommt der Genitiv (zweiter Fall) oft bei Präpositionen vor.
- Einige Satzbeispiele hierfür sind:
- „Es fahren wegen der hohen Benzinpreise immer mehr Leute mit dem Fahrrad zur Arbeit.“
- „Angesichts des drohenden Unwetters bauten sie die Zelte wieder ab.“
- Weitere Genitiv-Präpositionen, welche recht häufig gebraucht werden, sind:
- während, trotz, aufgrund, innerhalb, außerhalb, mangels, infolge, statt, anhand usw.
- Einige Satzbeispiele hierfür sind:
- Zusätzlich gibt es noch das Genitivobjekt (manchmal auch Genitivergänzung genannt), welches allerdings eher selten verwendet wird und nur bei bestimmten Verben gebraucht werden kann.
- Beispielsätze mit solchen Verben sind:
- „Der Minister bediente sich des Mikrofons und begann seine Rede.“
- „Maria ist wieder erschienen; sie erfreut sich bester Gesundheit.“
- Weitere Verben, die entsprechend mit Genitivobjekt verwendet werden können:
- sich besinnen, gedenken, sich erinnern, bedürfen, ermangeln usw.
- Beispielsätze mit solchen Verben sind:
Gegenüberstellung beim Gebrauch Genitiv und Dativ bei ‚wegen‘ und ‚während‘
Als Besonderheit lässt sich in der deutschen Sprache beobachten, dass bei einigen Präpositionen, insbesondere bei ‚wegen‘ und ‚während‘, der Dativ verwendet wird, obwohl diese Präpositionen eigentlich den Genitiv verlangen.
- Einige Beispiele für den Gebrauch von ‚während‘ und ‚wegen‘ mit Genitiv:
- „Wegen des Staus kam er nicht mehr rechtzeitig zur Arbeit.“
- „Während des Telefonats klingelte sein Nachbar an der Tür.“
- Häufig hört man jedoch:
- „Wegen dem Stau kam er nicht mehr rechtzeitig zur Arbeit.“
- ‚dem Stau‘ steht im Dativ
- „Während dem Telefonat klingelte sein Nachbar an der Tür.“
- hier ebenfalls mit Dativ
- „Wegen dem Stau kam er nicht mehr rechtzeitig zur Arbeit.“
Weitere Erklärungen zum »Genitiv und den Fällen«
Zum Thema »Genitiv – der zweite Fall (Wessen) im Deutschen« passen die folgenden Erklärungen, welche ebenfalls interessant und hilfreich sein könnten: