Einfache Zeitformen

(Einteilige Zeitformen in der deutschen Grammatik)

Inhaltsverzeichnis – einfache Zeiten

Auf dieser Seite findest du:

  1. Einfache Zeitformen
  2. Einfache Formen mit mehreren Verben
  3. Passende Themen und Übungen

Was sind die einfachen Zeitformen im Deutschen?

Einfache Zeitformen sind diejenigen Zeiten (Tempus), die das Prädikat aus nur einem Verb, dem Vollverb, bilden. Sie benötigen zum Ausdrücken der grammatischen Zeit also kein weiteres Hilfsverb (Ausnahmen finden sich im zweiten Abschnitt unten). Vergleiche die Einzelheiten:

  • Bei einer einfachen Zeit wird das Verb konjugiert und, falls erforderlich, mit Prä- oder Suffixen versehen. Im Deutschen gibt es nur zwei Zeitstufen, die ‚einfach‘ (im Sinne dieser Ein-Wort-Bildung) sind, das Präsens (Gegenwart) und das Präteritum (Vergangenheit). Beispiele:
    • „Wir gehen zu Fuß nach Hause.“
      • Bei diesem Satz erkennt man bereits an der Verbform des Vollverbs ‚gehen‘, dass es sich um die Zeitstufe Gegenwart, das Präsens, handelt. Es ist kein weiteres Verb vorhanden.
    • „Niemand beantwortete ihre Frage.“
      • Auch in dieser Aussage steht nur das konjugierte Vollverb ‚beantwortete‘. Es zeigt durch seine Verbform mit Personalendung das Präteritum, die Vergangenheit, an.

Wann gelten Formen mit mehreren Verben als einfache Zeitformen?

Im Regelfall steht bei einer einfachen Zeit nur ein einziges Verb, das Vollverb, im Satz. Ausgenommen davon ist die Verwendung von Modalverben oder auch die Passivbildung. Vergleiche:

  • Einerseits können Sätze mit Modalverben zu den einfachen Zeitformen zählen. Beispiele:
    • ohne Modalverb: „Meine Schwester spielt gut Klavier.“
      • reguläre Präsensform mit einem Vollverb
    • mit Modalverb: „Meine Schwester kann gut Klavier spielen.“
      • Hier beinhaltet das Prädikat das Modalverbkann‘ sowie das Vollverb ‚spielen‘. Trotz zweier Verben ist diese Form eine einfache Zeitform, das Präsens.
  • Andererseits zählt in einigen Fällen das Passiv zu den einfachen Zeiten. Dabei drückt das Verb das Präsens oder das Präteritum aus. Beispiele:
    • „Spezialwissen ist nun gefragt.“
      • Hier wird zwar das Hilfsverb ‚sein‘ verwendet, es handelt sich aber dennoch um die einfache Präsens-Zeit im Zustandspassiv.
    • „Alle Arbeit war getan.“
      • sein-Passivsatz im Präteritum
    • Info: Ein Satz mit dem werden-Passiv ist in der Regel keine einfache, sondern eine zusammengesetzte Zeitform. Beispiel:
      • „Der ganze Kuchen wurde gegessen.“

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