Adverbien in der Grammatik

(Umstandswörter, Nebenwörter)

Was sind Adverbien?

Adverbien sind Wörter, die die Umstände einer Eigenschaft, eines Vorgangs oder eines Geschehens ausdrücken und bestimmen Verben, Adjektive, Partizipien, andere Adverbien oder ganze Sätze näher. Adverbien werden kleingeschrieben und sind nicht deklinierbar – einige wenige von ihnen können jedoch gesteigert werden. Man unterscheidet im Einzelnen folgende Arten von Adverbien:

  1. Lokaladverbien bestimmen die Umstände des Ortes, Zieles und der Richtung:
    • da, dort, hier, dorthin, bergab, drinnen, rechts, oben, abwärts, daneben, herunter usw.
      • Beispiel: „Der Lichtschalter befindet sich rechts neben der Tür.“
    • Sie können mit folgenden Fragewörtern erfragt werden:
      • „Wo?“
      • „Wohin?“
      • „Woher?“
        • „Woher kommt das Geräusch?“ → „Von draußen.“
  2. Temporaladverbien bestimmen die Umstände der Zeit und der Dauer:
    • morgen, bald, nachmittags, damals, nachher, oft, vorher, lange, anfangs, selten, zuletzt, jetzt usw.
      • Beispiel: „Das können wir nachher noch erledigen.“
    • Sie können mit folgenden Fragewörtern erfragt werden:
      • „Wann?“
      • „Wie oft?“
      • „Wie lange?“
        • „Wie lange möchtest du bleiben?“ → „Bis morgen.“
  3. Modaladverbien bestimmen die Umstände der Art, Weise, Grad und Maß:
    • vielleicht, gerne, außerdem, nicht, beinahe, sehr, fast, folgendermaßen, ebenso, irgendwie usw.
      • Beispiel: „Wir müssen außerdem noch Gemüse kaufen.“
    • Sie können mit folgenden Fragewörtern erfragt werden:
      • „Wie?“
      • „Wie sehr?“
      • „Womit?“
        • „Wie würde er es machen?“ → „Er würde es ebenso machen.“
  4. Kausaladverbien bestimmen die Umstände der Gründe, Folgen, Ursachen, Bedingungen und Absichten:
    • nämlich, dennoch, deshalb, trotzdem, sonst, dazu, andernfalls, so, folglich, dadurch, daher, also usw.
      • Beispiel: „Sie hat also deshalb nicht angerufen?“
    • Sie können mit folgenden Fragewörtern erfragt werden:
      • „Warum?“
      • „Wozu?“
      • „Weshalb?“
        • „Warum kann Herr Meier nicht kommen?“ → „Er ist krank, darum kann er nicht kommen.“
  5. Interrogativadverbien bestimmen die Umstände, unter denen etwas im Satz Genanntes stattfindet. Diese Gruppe beinhaltet fast alle W-Wörter):
    • wann, wo, wie, warum, inwieweit, weshalb, wozu, inwiefern, wodurch, womit usw.
      • Beispiel: Wann kommt der Bus?“
      • Aufpassen: ‚Wer?, Was?‘ und ‚Welcher?, Welche?, Welches?‘ sind Interrogativpronomen.

Können Adverbien gesteigert werden?

Der Großteil der Adverbien ist nicht steigerbar. Beachte jedoch, dass auch Adjektive als Adverbien verwendet werden können und dann der gewohnten Steigerung mit Endungen auf ‚-er‘ und ‚-est‘ unterliegen:

  • Beispiel für steigerbare Adverbien. Diese folgen nicht der typischen Steigerungsregel, sondern haben Sonderformen als Komparativ und Superlativ:
    • „Ich komme ein bisschen eher, dann haben wir genug Zeit.“
      • Das Adverb ‚bald‘ wird hier zu ‚eher‘ als besondere Steigerungsform.
  • Beispiel für ein gesteigertes Adjektiv, das als Adverb verwendet wird. Die übliche Form der Steigerung mit ‚er/est‘ erfolgt:
    • „Der neue Mitarbeiter arbeitet schneller als erwartet.“
      • schnellschneller

Wie werden Adverbien gebildet?

Adverbien können im Deutschen teilweise aus anderen Wortarten durch einfaches Anhängen von Nachsilben (Suffix) gebildet werden. Vergleiche im Detail die folgenden Möglichkeiten:

  • Es gibt Adverbien, die man aus Substantiven ableiten kann. Diese Ableitung geschieht unter Zuhilfenahme der folgenden Endungen:
    • ‚-weise‘:
      • „Als Ersatz können wir noch das alte Modell verwenden.“
        • Substantiv
      • Ersatzweise können wir noch das alte Modell verwenden.“
        • Hier wird das ursprüngliche Substantiv ‚Ersatz‘ zum Adverb ‚ersatzweise‘.
    • ‚-s‘:
      • „Am Abend macht das Grillen am meisten Spaß.“
        • Substantiv
      • Abends macht das Grillen am meisten Spaß.“
        • Durch das Anhängen von ‚s‘ wird das Adverb ‚abends‘ gebildet.
  • Darüber hinaus gibt es einige Adjektive, die durch Anhängen der folgenden Endung ebenfalls zu Adverbien werden können:
    • ‚-erweise‘:
      • „Es ist ein dummer Zufall.“
        • Adjektiv
      • Dummerweise habe ich nicht mehr daran gedacht.“
        • Adverb

Wie werden Adverbien verwendet?

Wie oben bereits erwähnt können Adverbien im Satz verschiedene Wortarten näher bestimmen. Im Einzelnen beziehen sie sich dabei auf:

  • Substantive, durch attributive Verwendung (als Adverbialattribut):
    • „Die Villa dort gehört meinem Chef.“
    • „Der Unterrichtsraum oben ist zu klein.“
  • Verben, durch adverbiale Verwendung (als adverbiale Bestimmung):
    • „Das Essen im Restaurant schmeckt gut.“
    • „Aber daheim schmeckt es besser.“
      • auch als Komparativ / gesteigerte Form möglich
    • „Elke ging früh nach Hause.“
    • „Wir sind da.“
  • Adjektive:
    • „Der sehr alte Baum im Garten wird bald absterben.“
    • „Ein ebenso guter Rat wäre nichts zu tun.“
  • Partizipien:
    • „Der gut vorbereitete Umzug klappte problemlos.“
      • Adjektivadverb
    • „Dieser schnell fahrende Zug benötigt nur 30 Minuten bis zum Flughafen.“
      • Adjektivadverb
  • andere Adverbien:
    • „Der neue Film war so langweilig.“
    • „Das ging ja recht schnell.“

Weitere Erklärungen zur »Verwendung von Adverbien«

Zu den »Adverbien (Umstandswörter) im Deutschen« passen die folgenden Erklärungen, welche ebenfalls interessant und hilfreich sein könnten: